Samstag, 19. Mai 2012

Mein liebstes Delay - Kjaerhus Classic Delay

Weil ich es heute aufgrund des guten Wetters etwas kürzer machen will, stelle ich Euch einmal mehr ein recht einfaches aber wunderbares VST Effekt Plugin vor: Das Kjaerhus Classic Delay, der leider viel zu früh dahingeschiedenen Firma Kjaerhus. Ich selbst nutze dieses Delay in den meisten meiner Produktionen, und Ihr werdet den Sound, so ihr denn meine Musik kennt, sicherlich sofort wieder erkennen. Bis auf wenige Ausnahmen nutze ich eigentlichen keinen anderen Delay Effekt. Das hat einmal mit ein bischen Faulheit zu tun und auf der anderen Seite mit der Qualität und dem Sound dieses Plugins. Noch dazu ist es recht einfach zu bedienen, denn, wie bei allen Kjaerhus Classic Produkten, wurde auch hier auf einfachste Bedienung Wert gelegt. Es muss wahrlich nicht viel rumgeschraubt werden, um erstklassige Ergebnisse zu erzielen. Dennoch bringt dieses Delay einige überaschende Funktionalitäten mit, welche man sonst nur in kommerziellen Produkten oder gar nicht findet.

Von links nach rechts gesehen findet man folgendes:
  1. einen Input Level Regler, der das Panorama des Eingangssignals bestimmt. TIP: Dies ist besonders für den unter 7. beschriebenen Pingpong Modus wichtig.
  2. ein oft übersehenes Knöpfchen, mittels dessen man das Eingangssignal in ein Monosignal umwandeln kann. Das ist manchmal durchaus eine nützliche Sache.
  3. einen Umschalter für Delay Simulationsarten. Die drei Möglichkeiten sind Tape-,Analog- und Digitaldelay.
  4. zwei Zahlenfelder, die durch Linksklick, Halten der linken Maustaste im gedrückten Zustand und Mausbewegungen nach unten und oben jeweils verändert werden können. Die hier eingestellten Werte gelten nur, wenn der etwas weiter unten beschriebene Sync-Knopf eingeschaltet ist. In diesem Falle wird das Tempo des VSTs mit dem der Hostanwendung synchronisiert. Das obere Feld gibt an, über wieviele Takte sich ein Effektzyklus erstrecken soll. Das untere Feld gibt nun an, wieviele "Echos" innerhalb des im oberen Feld eingestellten Zeitraumes auftreten sollen. Ich bin ganz ehrlich und sage, daß gerade diese exakten und einfachen Einstellungen, neben dem Klang, dieses VST für mich zum Favoriten machen. Darunter gibt es noch einen kleinen Knopf der bestimmt, ob die Einstellungen darüber für Effektdauer und Echorate bestimmend sind, oder ob der Effekt asynchron zum Tempo der Hostanwendung laufen soll. Im letzteren Falle wird das ganze über den nächsten, unter 5. beschriebenen Regler eingestellt.
  5. einen Time(s) Regler, der nur bedienbar ist, wenn der unter 4. beschriebene Sync-Knopf ausgeschaltet ist. Dann wird nämlich der Takt des VST nich mehr mit der Hostanwendung synchronisiert und die unter 4 beschriebenen Zahlenfelder sind absolut ausser Funktion gesetzt. Der Time(s) Regler regelt wie lang ein Delayzylus sein soll. Ist der Regler auf den niedrigsten Wert gestellt, wird alle 0,05 Sekunden ein Echo erzeugt, was zu schnell ist, als daß man es überhaupt hört. Es führt lediglich zu einer Verstärkung des Klangs. Bei höchster Einstellung des Reglers wird nur alle 5 Sekunden ein Echo erzeugt. TIP: Wer auf präzise Echos Wert legt, lässt den Sync-Knopf eingeschaltet und den Time(s) Regler in Ruhe ;)
  6. einen Feedback Level Regler der angibt, wie lange der Delay Effekt anhällt, also wann er abklingt. Sorry, ich bin kein Fachmann in Elektronik. Deshalb kann ich Euch nicht viel darüber erzählen wie das ganze nun theoretisch abläuft. Eines ist aber Klar: Bei niedrigster Einstellung hört der Effekt eingentlich sofort auf. Bei höchster Einstellung klingen die Echos quasi für immer nach und überlagern sich. ACHTUNG: Hier können teils sehr laute Signale durch Überlagerung entstehen. Clippinggefahr!
  7. einen Pingpong Knopf der den Pingpong Modus ein und ausschaltet.
  8. einen Regler der die Samplingqualität des Effekts einstellt. Sollte Dein Rechner nicht allzu antik sein, stelle ihn auf "HI", denn das Kjaerhus Classic Delay ist wirklich sehr CPU Last sparend programmiert.
  9. einen Lowcut Regler, der die Möglichkeit bietet tiefe Klanganteile vom Effekt auszusperren.
  10. einen Hicut Regler, der die Möglichkeit bietet hohe Klanganteile vom Effekt auszusperren.
  11. einen Regler der bestimmt wie das Verhältnis zwischen Signal mit Effekt und dem ursprünglichen Signal im Output liegt. Dreht man den Regler ganz nach links, bekommt man das reine ursprüngliche Signal, dreht man ihn ganz nach rechts, bekommt man nur die Ausgabe des Effekts.
  12. einen Regler für die Lautstärke des Ausgangssignals. TIP: Das Classic Delay macht den Klang immer etwas leiser. Deshalb sollte man, wenn man die ursprüngliche Lautstärke des Signals wiederhaben möchte, den Regler etwas höher drehen.
Ok, das ist dann ja doch noch richtig umfangreich geworden ;) Deshalb kommen wir auch gleich zur Qualität: Der Klang ist, selbst bei niedrig eingestelltem "Quality" Regler, einfach superb. Wie bei allen Produkten aus dem Hause Kjaerhus wurde sehr viel Wert auf Ressourcenfreundlichkeit gelegt. Das VST funktionierte, auch mit mehreren Instanzen gleichzeitig, bereits auf meinem Pentium II 233 Mhz mit 16 MB RAM damals in 2004. Insofern macht Euch keine Gedanken, daß Euer Rechner zu alt sein könnte. Abstürze, Einfrieren der DAW und sonstige Unschönheiten? Seit 2004 NIE passiert!

Fazit: Einer der wirklich unverzichtbaren und meistgenutzten VST Effekte in meinem Arsenal. Speziell für Dub Reggae ist dieses Schätzchen absolut wunderbar. Muss man haben!

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