Sonntag, 13. Mai 2012

Kjaerhus Master Limiter - Ein Regler, viel Spass!

Heute möchte ich mal einen VST Effekt vorstellen, nachdem bisher ja nur Klangerzeuger vorgestellt wurden. Und ich will als ersten VST Effekt in diesem Blog ein Werkzeug vorstellen, das unverzichtbar zu nennen, masslos unetertrieben wäre. Es handelt sich hierbei um den Master Limiter aus der kostenlosen Classic Serie der Firma Kjaerhus, die es wohl nicht mehr gibt. Schade eigentlich, denn die Qualität der Plugins von Kjaerhus ist einfach superb. Also legen wir eine kurze Schweigeminute für eine Firma ein, die ein derart frühes Ende einfach nicht verdient hat.

Was macht der Master Limiter? Er limitiert, ist doch klar ;) Das heisst, er sorgt dafür, daß der Mix nicht zu laut wird und nicht diese fiesen roten Übersteuerungen im Levelmeter und das sogenannte Clipping auftreten. Der Kjaerhus Master Limiter tut hier insbesondere einen sehr guten Job, weil er nicht einfach alles was zu laut ist rüde abschneidet, sondern recht weich, so daß man es kaum merkt. Bei anderen Limitern habe ich oft festgestellt, daß man das Gefühl hat, der Sound klatscht mit voller Wucht gegen eine Betondecke. Das mag von manchen gewollt sein und kann, inbesonder bei etwas heftigerer Musik, wie Gabber, zwar Spass machen, aber meistens will man sowas nicht.

Aber das ist nicht alles: Der Kjaerhus Master Limiter beinhaltet auch einen Compressor, der Klänge, die sonst mehr oder weniger untergehen, auf ein gutes Lautstärkelevel bringt. Man kann den Mix mit diesem Plugin auch mehr oder weniger "aufpumpen", also mehr Druck in das ganze bringen. Das Plugin ist hauptsächlich, wie der Name schon sagt, für den Einsatz im Masterkanal des Mixers der DAW gedacht, tut aber auch für einzelne Instrumentenkanäle oft sehr gut. Beim entfesselten Monsterbass zum Beispiel verhindert der Master Limiter zu laute Stellen und stellt eine gute Möglichkeit dar den Bass zu zähmen, damit andere Instrumentenkanäle eine Chance haben gehört zu werden. Bei Filterorgien mit schönem Cutoff/Resonanz-Wahnsinn sorgt der Kjaerhus Master Limiter dafür, daß an extremen Stellen nichts clippt und die Ohren bzw. Lautsprecherboxen des geneigten Publikums weiterhin unter den Lebenden weilen. Das ist die eine Seite: Das Vermeiden von zu lauten Signalen. Aber es geht auch umgekehrt: Es passiert schonmal, daß dieser ganz bestimmte Synthesizerklang zwar an manchen Stellen exakt die richtige Lautstärke, den richtigen Druck, hat, aber an anderen Stellen gnadenlos im Mix versinkt. Wenn es nicht unbedingt auf die Dynamik dieses Synthesizerklangs ankommt, setzt man einfach einen Kjaerhus Master Limiter auf den Mixerkanal des Sythesizers und, voila: Ein einheitlicher Pegel!

Toll, ein Allheilmittel für jedes Klangproblem, das aus jedem ein Masteringgenie macht, nicht wahr? Nein, das ist NICHT wahr! Der Nachteil bei Verwendung einer All-In-One Compressor/Limiter Kombination ist nämlich, daß die Dynamik des Mixes zu grossen Teilen oder ganz flöten geht. Was für Techno, Dub, Dubstep etc., also die eher druckvollen, lauten Musikrichtungen gut ist, ist nicht automatisch auch für Klassik, orchestrale Musik und eher sphärische Klänge gut. Wo es bei den lauteren Musikarten durchaus gut ist, wenn alles auf Modus "Volle Molle" aufgepumpt wird, geht bei z.B. Klassik oder Chillout komplett die Dynamik der Musik in den Lokus. Es empfiehlt sich also durchaus sich Gedanken zu machen, bevor man jeden Kanal des Mixers mit einem Master Limiter mit hohem Tresholdwert bestückt. Das macht nämlich nur Sinn, wenn man dem Publikum voll was auf die Ohren geben will. Der Compressor sorgt für den nötigen Druck, der Limiter dafür daß das Levelmeter nicht im dauerroten Zustand hängt.

Die Bedienung des Kjaerhus Master Limiter ist grandios einfach gehalten. Es gibt nur EINEN EINZIGEN Regler, der sozusagen die Oberkante der Lautstärke festlegt, ab der limitiert werden soll. Ansonsten gibt es noch ein VU Meter, welches recht präzise anzeigt, wieviel Arbeit der Limiter getan hat, also wieviel Lautstärke limitiert wurde. Ist dieses VU Meter ständig bis zur Hälfte oder gar ganz am leuchten, dann hat man beim Mix einiges grundlegend falsch gemacht und sollte sämtliche Levels der einzelnen Mixerkanäle noch einmal recht gründlich in Augenschein nehmen. Irgendetwas ist da ERHEBLICH ZU LAUT!!! ;) Insofern ist der Kjaerhus Master Limiter nicht nur ein gutes Werkzeug um den finalen Mix zu polieren, sondern auch um zu lernen, wie man Limitieren durch geschicktes Mixen vermeidet, denn hammerhartes Limiting ist in den allermeisten Fällen die Folge eines schlechten Mixes.

Qualität: Wie schon bei den letzten Vorstellungen muss ich im Bezug auf Stabilität und Ressourcenverbrauch sagen: Alles super! Keine Probleme jeglicher Art, ich habe nie festgestellt, daß selbst eine gigantische Anzahl Instanzen irgendein Problem darstellt. Die Bedienung erweist sich durch die Ein-Drehknopf-Bedienung als mehr als einfach.

Fazit: Absolut unverzichtbar! Meist reicht es schon einfach nur das Standardpreset des Kjaerhus Master Limiter zu verwenden. Den einen Bedienknopf muss man nur in den seltensten Fällen überhaupt anfassen. Somit reduziert sich die Arbeit mit dem Master Limiter zumeist darauf, ihn in den Mixerkanal zu legen und das war's. Die Software ist solide und kompromisslos ressourcensparend. Wenn es den Kjaerhus Master Limiter nicht gäbe, müsste man ihn erfinden.

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