Mittwoch, 19. März 2014

mdaDubDelay - Dub Wahnsinn aus der VST Steinzeit!

Ich weiss nicht wann dieser VST Effekt das Licht der Welt erblickte. Es muss lange vor der Zeit gewesen sein, als ich auch nur daran dachte auf digitalem Wege Musik zu produzieren. Und lange lag er auch nur so, ohne je benutzt zu werden, in meiner Sammlung rum. Dies lag daran, daß es genug ansprechend gestaltete Plugins gab, die meines Erachtens alles mitbrachten, was ich für meine Dub Abenteuer benötigte. Erst vor einiger Zeit stellte ich fest, daß dieses Plugin einiges schon vorab "gut verdrahtetet" mitbrachte, sehr ressourcensparend war und eben einfach nur Spass machte.

mdaDubDelay bringt kein eigenes GUI mit, weshalb oben auch nur die Darstellung in FL Studio gezeigt ist. Dieses Plugin greift auf die VST GUI Darstellung der jeweiligen Hostanwendung zurück. Wie schon oben kurz erwähnt, habe ich auch deswegen dieses kleine Schätzchen vernachlässigt, weil (ImageLine und alle FL GUI Fans mögen mir verzeihen) die Darstellung nativer VSTs in FL Studio einfach wenig ansprechend ist. Ja, auch ich lasse mich manchmal vom Aussehen leiten ;). Die Macher bei Smartelectronix wollten sich wohl nicht lange mit Oberflächlichkeiten aufhalten.

Unter der Haube hat das mdaDubDelay aber einiges zu bieten, wobei sich, wie der Name schon sagt, alles um den Delay Effekt dreht. Wer also eine all-in-one Dubmaschine erwartet, ist hier falsch. Ich beschreibe die Regler mal nacheinander:
  • Delay - Bestimmt den zeitlichen Abstand der Wiederholungen. Da sich der Effekt an alten auf Tonband basierenden Effekten orientiert, wird hiermit auch die Tonhöhe der Wiederholungen bestimmt.
  • Feedback - Im positiven Bereich wird wie bei jedem Delayeffekt die Länge des Effekts bestimmt. Der negative Bereich ermöglicht die sog. Delay Feedback Sättigung.
  • FbTone - Bestimmt mittels eines einfachen Filters die Klangfrequenz der Wiederholungen.
  • LFODepth - Bestimmt die Schwingungsamplitude der Modulation.
  • LFORate - Bestimmt die Schwingungsfrequenz der Modulation.
  • Output - Ermöglicht eine Verminderung oder Erhöhung des Signals am Ausgang
Hierbei möchte ich noch anmerken, daß ich, als jemand der Effekte gern automatisiert, die LFO Funktionen zur Modulation nicht nutze. Irgendwie ist das mdaDubdelay nämlich ungünstigerweise nicht auf den VST Host zu synchronisieren, was dazu führt, daß bei Verwendung der LFO Funktionen der Effekt bei jedem Abspielen des Songs anders klingt. Was für Livedubber vielleicht sogar erwünscht ist, macht einen beim Automatisieren eher wahnsinnig. Meine Lösung hierfür ist es, den "Delay" Regler zu automatisieren, was eigentlich denselben Effekt erzeugt. Wer den Effekt des eingebauten LFOs ohne Synchronitätsprobleme nachstellen möchte, der automatisiere den "Delay" Regler einfach über eine entsprechende Sinusfunktion.

Ein weiterer anzumerkender Faktor (zumindest für in Extremeffekten weniger erfahrene Menschen) ist folgender: Bei der Verwendung bestimmter, insbesondere extremer, Einstellungen können sehr schnell sehr laute oder extrem nieder- bzw hochfrequente Klänge entstehen. Ein Limiter und die bekannten Equalizervorsorgen sollten auch hier nicht vergessen werden. TIP: Ein durch bestimmte Automatisierungen entstehendes zu lautes Signal kann durch den "Output" Regler, wiederum automatisiert, bequem runtergeregelt werden... und zwar bevor das Signal ungezügelt in den Limiter klatscht ;)

Wie immer zum Abschluss die Beurteilung der Stabilität und des Ressourcenverbrauchs: Bei einem Dinoaurier unter den VSTs wie dem vorliegenden brauche ich wohl kaum etwas zur Ressourcensparsamkeit sagen. Was auf einem Pentium der ersten Generationen und mit minimalem RAM Ausbau problemlos lief, läuft heute noch problemloser. Auch Aubstürze der DAW noch Einfrieren derselben traten nie auf. Über Multiinstanzfähigkeit kann ich nichts sagen, da ich nie mehr als eine Instanz pro Songprojekt im Einsatz hatte.

Das mda DubDelay kommt mit vielen kleinen nützlichen VSTs gemeinsam im kostenlosen Smartelectronix VST Bundle daher. Dieses kann HIER (für Windows und auch für MacOS) heruntergeladen werden.

Viel Spass!

Dienstag, 11. März 2014

Du suchst nach dem absolut einfachsten VST Synthesizer? Hier ist "Charlatan"!


Als ich vor kurzem einem Freund die Grundlagen der Klangsynthese erklären wollte, stand ich vor einem kleinen Problem: Die meisten meiner geliebten Klanggeneratoren sind recht komplex. Es ist absolut keine gute Idee jemandem, der gerade in das Thema einsteigen möchte, das ganze anhand eines vor Funktionalitäten überquellenden Monstersynths zu erklären. Nicht nur, daß man, um anzufangen, erstmal jeden Parameter in den Urzustand versetzen muss. Das ganze wird dann auch recht schnell unübersichtlich.

So war ich nun auf der Suche nach einem, möglichst auf die Grundfunktionen reduzierten, Synthesizer. Gar nicht so einfach, wie man sich das vorstellt. Ich fand zwar recht bald einige lieblos per SynthEdit zusammengeklickte VSTs. Diese hatten aber überwiegend den Nachteil, daß der Klang dementsprechend schlecht, und/oder die Nutzeroberfläche ein Alptraum war. Andere wiederum schluckten, trotz ihrer Simplizität erstaunlich viel Rechenzeit und waren deshalb ebenfalls unbrauchbar.

In meiner Not half mir ein anderer Freund, welcher mich auf ein Plugin mit dem ungewöhnlichen Namen "Charlatan" aufmerksam machte. Und hier stimmte einfach alles: "Charlatan" verfügt über eine übersichtliche, logisch und nach dem Vorbild klassischer Synthesizer aufgebaute Oberfläche. Es ist alles vorhanden, das für den Einstieg in die Klangsynthese nötig ist, als da wären:
  • 2 Oszillatoren
  • eine einfach aufgebaute Modulatorsektion
  • ein Noisegenerator
  • eine übersichtliche Filtersektion mit den gängigen Funktionen und Filtertypen
  • eine LFO Sektion
  • Einstellungen für Polyphonie/Monophonie, Legato, Retriggering etc.
  • typische ADSR Sektion für die Klanghüllkurve und Modulationshüllkurve
Das einzige schmerzlich fehlende Feature war eine Oszillatoreinstellung für reine Sinusklänge aber das war am Ende zu verschmerzen. Der "Charlatan" liefert einen erstklassigen Klang und sehr gute Performanceeigenschaften durch sparsamen Umgang mit den Ressourcen. Zudem hat er native 64 Bit Unterstützung, was das gefürchtete "bridgeing" in FL Studio vermeidet, das so ziemlich jeden FL Nutzer schon mindestens einmal vor leichte Probleme gestellt hat.

Ich verwende den "Charlatan" seitdem selbst recht oft, wenn es einfach nur darum geht, schnell ein Klangexperiment zu testen. Dieses VST ist mit Sicherheit nichts für Musiker, die komplexe Monstersounds "out of the box" bevorzugen oder nur mit umfangreichen Presetbanken so richtig glücklich werden. Aber hey: Das Teil ist kostenlos, performant, ressourcensparend und äusserst stabil und zusätzlich liefert es auch noch einen Superklang.

ZUR CHARLATAN WEBSITE MIT DEM DOWNLOADLINK GEHT ES HIER -->

Freitag, 7. März 2014

Tone2 - Firebird - Der einzige VST Synthesizer den Du wirklich brauchst!

Der Firebird mit meiner favorisierten Skin
Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder in diesem Blog. Ja nun, meine anderen Projekte nehmen mich halt sehr in Anspruch ;). Und dieses Mal stelle ich Euch eine wirkliche Perle unter den kostenlosen Synthesizer VSTs vor. Und wie im Titel dieses Postings bereits angekündigt, sollte dieser in keiner VST Sammlung fehlen. Ich persönlich nutze ihn Synthesizer in letzter Zeit sehr oft. Und das insbesondere für mein Projekt "Willma Poppen". Wer ein Beispiel hören will, in dem ich exzessiven Gebrauch vom Firebird und seinen vielfältigen Möglichkeiten mache, der sollte sich zum Beispiel meine neueste Produktion "Blauer Montag" anhören. Aber auch in meinen anderen Projekten gibt es seit einiger Zeit kaum ein Stück, bei dem der Firebird nicht zum Einsatz kommt. Die Möglichkeiten dieses Synthesizers erlauben einen Einsatz für praktisch alle Musikrichtungen.

Zu meinen absoluten Lieblingsfeatures des Firebird gehören die vielfältigen Filter (ganze 38 Typen), und hier insbesondere der "M-Shape Filter". Wer schon immer schön rauhe, kreischende Filterexperimente veranstalten wollte, dem  sei dieser Filter besonders ans Herz gelegt. Aber Vorsicht: Ein Limiter ist bei eigentlich allen Klangexperimenten dieser Art empfohlen, hier aber speziell. Und die standardmässigen EQ Grundeinstellungen zum vermeiden extrem tiefer und hoher Frequenzen sollten auch nicht vergessen werden. Aber welchem ernsthaften klangschrauber muss ich das wirklich sagen? ;).

Die Benutzeroberfläche kann man mit Fug und Recht als innovativ bezeichnen. Auf den ersten Blick sieht das Interface recht simpel aus, aber unter der Haube verbergen sich wahrlich unerschöpfliche Möglichkeiten für jede Form des Sounddesigns. Viele Effekte, welche bei anderen Synthesizern recht komplexer Einstellungen bedürfen, lassen sich mit dem Firebird bequem, einfach und intuitiv realisieren, so z.B. vielfältige Modulationseffekte. Der Firebird liefert für jeden Kenntnisstand einen perfekten Einstieg und man kann dann, je nach Lust und Laune immer tiefer in die Klangschrauberei einsteigen. Für den reinen Presetnutzer bieten die insgesamt 437 mitgelieferten Presets schon ein schönes Klangarsenal. Ich sage Dir aber jetzt schon folgendes voraus: Du wirst auf jeden Fall anfangen zu experimentieren, denn die, wie schon gesagt, innovative Benutzeroberfläche verführt dazu. Da ich es normalerweise liebe jede einzelne Note sorgfältig von Hand zu setzen, sind Arpeggiatoren normalerweise inzwischen etwas, auf das ich mit einem nostalgischen Lächeln zurückschaue ;). Aber der Arpeggiator des Firebird verführt mich in letzter Zeit, zumindest am Anfang einer Produktion, diesen zu verwenden. Zusammen mit den, schon erwähnten, vielfältigen Modulationsmöglichkeiten, ist Dein absolut einmaliger Groove nur ein paar Mausklicks entfernt.

Zu den absolut verblüffensten Eigenschaften des Firebird gehört auch seine absolute Ressourcensparsamkeit. Insbesondere im Zusammenhang mit mehreren automatisierten Parametern, zwingt so manches gute Synthesizer VST auch den stärksten Studiorechner gnadenlos in die Knie. Nicht so der Firebird. Ich habe es eigentlich auch mit vielen automatisierten Parametern nie geschafft meinen Studiorechner auszulasten. Dies gilt auch für mehrere Instanzen des Firebird in einem Songprojekt. Ja, und der Firebird ist auch 100% multiinstanzfähig. Wo bei anderen Synthesizern schonmal böse Seiteneffekte bei der Verwendung mehrerer instanzen auftauchen, konnte ich das bei diesem VST nie beobachten. Auch von der Stabilität her gibt es keine Probleme. Ich habe weder einen Absturz des Plugins, ein einfrieren der DAW oder andere wohlbekannte unschöne Effekte erlebt.

Wer sich einen kompletten Überblick über die Features dieses Meisterwerks verschaffen möchte, der kann auf der, unten verlinkten Website des Firebird einen detaillierten Überblick verschaffen. Ich habe den Firebird in FL Studio 10 und 11 verwandt. Über die Verwendbarkeit in anderen DAWs kann ich leider nichts sagen.

Hier geht es zur Website des Firebird mit ausführlicher Beschreibung und Downloadmöglichkeit.

Donnerstag, 27. Juni 2013

Hardware Review: Audio Technica ATH M50 vs. Shure SRH 840

Dies ist das erste Hardwarereview in diesem Blog und findet auf mehrfachen Wunsch und aus gegebenem Anlass statt. Ich schrieb ungefähr den gleichen Text gestern als Statusmeldung auf Facebook und einige fanden, es wäre eine gute Idee das ganze in diesen, letztens komplett vernachlässigten, Blog zu schreiben.

Anlass dieses Reviews ist der Ausfall meiner Audiotechnica ATH M50 Studiokopfhörer Nach nicht einmal 2 Jahren Gebrauch fiel der rechte Stereokanal komplett aus, was ich auf einen Kabelschaden zurückführe. Vor einiger Zeit rutschte die Feder, welche normalerweise das Kabel vor Zugbelastung und Kabelbruch schützt, aus dem Stecker und liess sich nicht wieder anbringen. Aber der Reihe nach:

Vor nicht einmal 2 Jahren erwarb ich ein paar Audio Technica ATH M50. Diese gelten verbreitet als die Referenz in Sachen Studiokopfhörer schlechthin. Da meine Sennheiser DT770 (damals noch mit fest angebrachten Ohrpolstern) aufgrund von Verdreckung nach 5 Jahren Gebrauch eine Seuchenbedrohung darstellten, war dringend Ersatz notwendig. Selbstverständlich sollten es geschlossene Kopfhörer sein, da ich bei der Arbeit gern möglichst von allen Nebengeräuschen abgeschirmt bin. Ich wusste bereits, daß die ATH M50 von Audio Technica den Quasistandard im Bereich Studiokopfhörer darstellen und so schlug ich die wenigen Warnungen einiger Kollegen in den Wind. Das meist vorgebrachte Argument war die statische Befestigung des Kabels und deren billige Ausführung. Ja, schon beim Kauf fiel mein Blick auf diese Feder, welche am Klinkenstecker angebracht ist und dort zu starke Zugbelastung und Kabelschäden verhindern soll. Diese Feder schrie geradezu "ich bin das erste, was hieran kaputt geht"... was schlussendlich dann auch geschah. Der nächste Minuspunkt, vor dem man mich warnte, machte sich erst bemerkbar, als ich die Kopfhörer ca. 1 1/2 Stunden getragen hatte: Die Ohrmuscheln der ATH M50 sind dermassen klein, daß ich mich ernsthaft frage, wessen Ohren hier als Referenzmass gedient haben. Die eines erwachsenen Mannes können es nicht gewesen sein. So werden die Ohren in die Ohrmuscheln gequetscht. Daß das Material der Ohrenpolster zusätzlich recht steif ist, tun die Ohren nach einiger Zeit recht weh. Ich hatte dem Verkäufer des Musikinstrumentenladens meines Vertrauens beim Kauf ganz klar geschildert, welche Art von Musik ich produziere. BASS ist wichtig, und tatsächlich lieferten die ATH M50 eine Basswiedergabe, die mich sehr beeindruckte. Diese Kopfhörer brachten die Bassfrequenzen extrem gut zur Geltung. Mir fiel, ehrlich gesagt, gar nicht auf, daß die sonstigen Frequenzen weitaus weniger berauschend wiedergegeben wurden. Um das ganze gleich zu entschärfen: Nein, der Efekt ist nicht so gravierend, daß man deshalb auf den Kauf der ATH M50 verzichten sollte. Es ist halt nur, meines Erachtens, keine korrekte Wiedergabe des Gesamtfrequenzbildes gegeben.

Nun war ich vorgestern aufgrund des Ausfals der ATH M50 gezwungen ein paar neue Studiokopfhörer zu erwerben. Und fast hätte ich erneut die Audio Technica ATH M50 gekauft. Generell war ich mit dem Produkt an sich nämlich zufrieden. Es leistete halt gute Arbeit. Glcklicherweise probierte ich dann aber doch das eine oder andere Modell aus und das, welches mich sofort überzeugte waren ein Paar Shure SRH 840. Der Klang war kraftvoll und dynamisch. Zwar traten die Bässe nicht ganz so brilliant hervor wie bei den ATH M50, dafür wirkte das gesamte Frequenzbild stimmig, komplett und ausgeglichen vertreten. Als zweiter Pluspunkt trat ganz klar und sofort fühlbar der Tragekomfort hervor. Nie hatte ich bei einem Werkzeug dermassen ein Gefühl von "die kannst du ewig tragen". Die Ohrmuscheln dürften Platz für auch die grössten Ohren bieten. Das weiche Material der Ohrenpolster liefert zusätzlichen Tragekomfort. Gleiches gilt für den Kopfhörerbügel, welcher beim Shure SRH 840 an der unteren Seite mittels einer Stoffauflage gepolstert ist. Diese minimiert auch das Schwitzen unter dem Kopfhörerbügel. Gestern Abend trug ich die Shure SRH 840 4 Stunden am Stück und der Tragekofort war erstklassig. Den grössten Pluspunkt gegenüber dem ATH M50 stellt für mich dar, daß das Kabel am SRH 840 abnehmbar ist. Dies schützt das Kabel bei Transporten vor Schäden und ermöglicht, daß es bei Beschädigung des einfach ausgewechselt werden kann, anstatt den kompletten Kopfhörer wegschmeissen oder im Garantiefall zum Hersteller zu schicken. Die Fachleute werden mir zustimmen, wenn ich behaupte, daß Schäden an Steckverbindungen und Kabeln die Hauptausfallursache für Kopfhörer im Dauereinsatz darstellen. Praktischerweise findet sich im Lieferumfang des Shure SRH 840 gleich ein Erstzkabel und ein Paar Ohrpolster. Somit ist man auf eine gute Zeit erstmal versorgt und gegen einige Überaschungen gewappnet. Das Kabel mit einem flexiblen Kunststoffbruchschutz am Klinkenstecker macht einen weitaus haltbareren Eindruck als die schlabbrige Feder am ATH M50. Was mir allerdings am SRH 840 ein wenig Kopfschmerzen bereitet, ist die Steckverbindung zwischen Kabel und Kopfhörer. Es handelt sich hierbei um ein kleinen Klinkenstecker, welcher durch einen Drehverschluss gegen Herausrutschen fixiert wird. Diese Befestigung macht auf mich einen ziemlich wackeligen Eindruck und scheint für Materialermüdungsdefekte geradezu prädestiniert Auch die dünnen Kabelverbindungen, welche zwischen Bügel und Ohrmuscheln erheblich herausragen, könnten leicht Schaden nehmen. Ansonsten macht der Shure SRH 840 aber einen soliden Eindruck.

Als Fazit kann ich nur sagen, daß der Shure SRH 840 für mich ganz klar der Favorit unter den Studiokopfhörern in der Preisklasse um 150 Euro ist. Tragekomfort und Klangqualiät sind erstklassig, die Verarbeitung wirkt überwiegend solide und haltbar, der Lieferumfang beinhaltet alles, was man an Ersatzteilen für eine gewisse Zeit benötigt.

Dienstag, 26. März 2013

"Asian DreamZ" - Ein kleines aber nützliches Ethno VST!

Sicher: Mit grossen Ethno Samplebibliotheken kann dieses absolut kostenlose VST Plugin nicht mithalten, aber dafür kostet es ja auch nichts ;). Vom Klang ist "Asian DreamZ" mehr als brauchbar. Der Sampleumfang hält sich jedoch in Grenzen. Zur Verfügung stehen Pipa (enfacher Anschlag und Tremolo), Luan, Guzheng, Erhu, Ban Di und ein komplettes Set asiatischer Percussion. Du hast noch nie etwas von den genannten Instrumenten gehört? Das ist genau der Grund, warum dieses Plugin in der Sammlung eines Musikers, der gern mal Ethnoklänge nutzt, auf keinen Fall fehlen sollte. An kostenlosen Ethno VSTs besteht nun wirklich kein Überfluss und gerade, wenn man Emulationen seltener und/oder wenig bekannter Instrumente sucht, findet man, wenn überhaupt, nur hochpreisige kommerzielle VSTs.

Von der Oberfläche her ist "Asian DreamZ", wie zu ewarten, eher spartanisch ausgestattet. Mehr ist aber auch nicht von Nöten:
  • Ganz links sieht man ein Bild des jeweils aktuell eingestellten Instruments. Wichtig: Viele Nutzer haben anfänglich Probleme zu verstehen, wo man denn nun die Instrumente wechselt. Das tut man, indem man auf das Bild klickt. Es wird dann das jeweils nächste Instrument ausgewählt.
  • In der Mitte findet man Einstellmöglichkeiten für eine typische ADSR Hüllkurve. Hiermit kann man recht interessante Effekte erzielen, da die Orginalinstrumente selbstverständlich über keinen Hüllkurvengenerator verfügen ;)
  • Ebenfalls für Experimentierspass gemacht ist der, auf der rechten Seite platzierte Filterbereich. Man kann zwischen einem Hochpass und Tiefpassfilter wählen und für diesen über jeweils einen Schieberegler den Cutoff- und Resonanzwert festlegen.
Qualität: Die Samples der einzelnen Instrumente sind meines Erachtens hochwertig. Allerdings klingen sie ohne jegliches Nutzen externer Effekte, wie z.B. Hall einigermassen flach. Ich persönlich bevorzuge solch absolut trocken aufgenommenen Samples, da sie z.B. keinen oder sehr wenig eigenen Hallanteil mitbringen und deshalb besser mit eigenen Effekten versehen werden können. Allerdings habe ich bemerkt, daß der trockene Klang der Samples die meisten Erstbenutzer zunächst abschreckt. Der eingebaute Filter ist meines Erachtens... nunja... passabel. Für kleinere Experimente oder betont LoFi-orientierte Projekte eignet er sich recht gut.

Fazit:
  • seltene und den meisten unbekannte Instrumente
  • hohe Samplequalität
  • Flexibilität aufgrund trockener Samples
  • absolut niedrige Ressourcenlast (CPU/RAM)
  • einfache, übersichtliche Benutzeroberfläche
  • stabil und multiinstanzfähig (FL Studio)

Samstag, 23. März 2013

In eigener Sache 23.03.2013

Liebe Leser des Audio Arsenals, ich bin begeistert ob des doch recht grossen Interesses an diesem Blog. Anfänglich dachte ich ja, daß ich das ganze nach kürzester Zeit wieder einstampfen könnte, weil es doch schon so viele Blogs zum Thema gibt und ich auch nicht zu den eifrigsten Bloggern der Blogosphäre gehöre. Der Erfolg sagt aber etwas anderes. Von allen meinen Blogs, inklusive derer zu meinen Musikprojekten, sind die Statistiken, sowohl des Englischen als auch des Deutschen Audio Arsenals die Herausstechenden.

Um diesem Erfolg gerecht zu werden, und Euch, liebe Leser, für eure Treue zu belohnen, habe ich mich entschlossen diesen Blog zu erweitern, anders zu strukturieren... einfach noch besser zu machen. Hierbei helfen mir die vielen Rückmeldungen und inspirierende Mails, welche ich von Euch erhielt. Einer der am meisten geäusserten Wünsche ist, daß ich doch noch mehr persönliche Tips für die VSTs, also z.B. präferierte Einstellungen etc. einbinden soll. Dies wird zukünftig, soweit möglich geschehen. Ihr werdet verstehen, daß das bei einem Synthesizer Plugin mit x-tausend Parametern wohl eher problematisch wird, aber wo immer möglich werde ich ab jetzt bevorzugte Einstellungen einbinden. Das selbe gilt für den Wunsch nach detaillierter Beschreibung der Komponenten der Benutzeroberfläche. Im Falle eines kleinen VST mit wenigen Reglern kann und werde ich Euch gern beschreiben, wofür jeder einzelne Regler gut ist und was man vorzugsweise damit macht. Das kann dann schonmal, wie auch von einigen gewünscht, zu einer Art Minihandbuch/Bedienungsanleitung des VST werden. Aber sobald die Benutzeroberfläche mehr als 100 Regler aufweist, wird es eher unwahrscheinlich, daß ich Lust und Laune habe, jeden einzelnen zu beschreiben. Ich weiss, daß die meisten kostenlosen VSTs ohne jegliches Handbuch daherkommen und so, gerade für Anfänger, teils unverständlich sind. Ich werde mich bemühen Euch da zu helfen wo es geht. Habt aber auch Verständnis, daß es manchmal ein bischen viel werden kann, und ich es dann lieber lasse.

Ein ebenfalls oft geäusserter Wunsch ist der nach Tutorialen, vorzugsweise Videotutorialen. Und wisst ihr was? Das ist schon geplant! Da die meisten meiner Leser eh FL Studio als DAW ihrer Wahl nutzen, muss ich mir auch keine Gedanken machen, daß Nutzer anderer DAWs meine Tutoriale wohl nicht nachvollziehen werden können. Die geplanten Tutoriale werden sich mit verschiedensten Aspekten der digitalen Musikproduktion auseinandersetzen, teils FL Studio spezifisch, teils DAW übergreifend. Ich werde Euch mittels dieser Tutoriale noch etwas tiefer Einblick in meinen Studioalltag gewähren und Euch so manchen kleinen "Geheimtip" verraten.

Ihr seht also: Es geht voran! Vielen Dank für das bisher entgegengebrachte Vertrauen und Interesse. Ich werde Euch nicht enttäuschen :)

Samstag, 23. Februar 2013

Phenome Soundfont Player - Alles was man braucht und mehr!

Ja, dieser Blog wurde lange Zeit vernachlässigt, aber jetzt geht es mit einem wirklichen Schmankerl weiter. In alten Zeiten, als das Internet noch mit Dampf betrieben wurde, und VST Synthesizer (ausreichender Qualität) entweder noch gar nicht oder spärlich verfügbar waren, gab es ein, heute einigermassen aus der Mode gekommenes, Dateiformat für Samples: Die Soundfonts. Einen Soundfont kann man sich wie einen Schriftfont, also einen Zeichensatz für Klänge vorstellen. Klänge realer Instrumente wurden in verschiedenen Tonhöhen gesampled und in Soundfonts verpackt. Das Format erlaubt auch mehrere Instrumente in Sammlungen in einem Soundfont zu speichern und zu nutzen.

Nun fragt sich der durch teure und teils recht anspruchsvoll ausgeführte VST Simulatoren verwöhnte Musiker im Jahre 2013, wozu man dieses "Dinosaurierformat" heutzutage noch brauchen sollte. Ich habe für mich persönlich festgestellt, daß viele der, heutzutage oft kostenlosen und mit Liebe gestalteten Soundfonts um Längen besser klingen, als viele teure Simulations VSTs. Ausserdem findet man oft Perlen und wirklich seltene Instrumente, welche teils in keiner anderen Form digital verfügbar sind.

So stolperte ich vor einiger Zeit mal wieder über meine doch recht beachtliche Sammlung an Soundfonts und dachte mir, es wäre ja mal wieder eine schöne Idee, der Nostalgie zu fröhnen. Das erwies sich als recht vorteilhaft, da ich zu dieser Zeit gerade an mehreren Songansätzen für mein Projekt Cimelium arbeitete. Hierfür benötigte ich einige überzeugende "Ethnoinstrumente", welche ich in sehr guter Qualität unter meinen Soundfonts fand.

Das Problem war nun, daß das, für die Nutzung der Soundfonts in meiner DAW (FL Studio) nötige VST Plugin (Soundfontplayer) nur in einer Demoversion vorlag, was ein Abspeichern und späteres Nutzen der Projekte verhinderte. Ein kostenloser, möglichst gutes Soundfontplayer VST musste her. Schon in der Vergangenheit nutzte ich hin und wieder den SFZ Soundfontplayer von rgc::audio. Dieser hat allerdings, zumindest in FL Studio, einen entscheidenden Fehler: Verwendet man mehr als eine Instanz, zum Beispiel, weil man zwei Soundfonts in einem Projekt nutzen will, entsteht ein Höllenlärm, was darauf schliessen lässt, daß SFZ nicht threadsicher programmiert ist und sich verschiedene Instanzen in die Haare kommen. Da die Songs für mein Cimelium Projekt unbedingt den Einsatz mehrerer Soundfonts erforderten, musste ich einen Ersatz finden. Ich durchstöberte mehrere einschlägige Foren und die einzige Antwort war immer: SFZ, was sonst?

Durch Zufall fand ich dann einen Verweis auf den Phenome Soundfontplayer und war sofort begeistert, aber auch einigermassen verwirrt. Ich wollte doch nur einen simplen Soundfontplayer und nicht dieses... kompliziert... aussehende... DING! Schön, ich verstand schon auf Anhieb was all die "Dinge" taten, aber es war doch ein bischen mehr als ich erwartet hatte. Nach sehr kurzer Zeit verstand ich, wie die grundlegenden Handgriffe bezüglich der Handhabung von Soundfonts in Phenome funktionierten... und das taten sie mehr als gut. Nach und nach lernte ich die verschiedenen kleinen Erweiterungen zu schätzen, welche mir nach und nach ihre Geheimnisse offenbarten.

Als erstes fiel mir positiv auf, daß mit Phenome wohl nur äusserst selten die Notwendigkeit bestehen dürfte, mehrere Instanzen in einer DAW zu fahren. Phenome bietet die Möglichkeit bis zu 8 Soundfonts zu laden und diese über MIDI Kanäle anzusprechen. Dies zusammen mit der Möglichkeit Multiinstrumenten Soundfonts zu nutzen, sollte genügen. Ich habe dennoch mehrere Instanzen in FL Studio getestet und bin auf keinerlei Probleme gestossen.

Zur Standardausstattung eines einigermassen brauchbaren Soundfontplayers gehört die, auch beim Phenome nicht fehlende, Hüllkurvensektion. Der Phenome ist auch nicht der einzige Soundfontplayer mit Reverb, Delay und Chorus Effekt, bietet hier aber, nicht nur für ein kostenloses Plugin, beachtliche Qualität. Zusätzlich ist noch ein Verzerrereffekt und ein Regler mit der Aufschrift "LOFI" zu finden, welcher mir nach ausführlichen Tests eine Art Ringmodulation zu sein scheint. Die letzteren Regler finden sich in der Filtersektion, welche, spartanisch gehalten, alles liefert, was man zum Filtern braucht.

Ein schönes Extra ist der traditionell gehaltene Arpeggiator, welcher mit einer netten Akkordfunktion aufwartet. Der Arpeggiator läuft solide und erlaubt sich keine "Hüpfer" oder ähnliches. Ein nettes Experimentierfeld, auch im Zusammenspiel mit dem Arpeggiator bietet der Pitch Envelope, mittels dessen man recht interessante Klangexperimente vollführen kann.

Man sieht: Der Phenome Soundfontplayer ist kein spartanischer Sampleplayer, sondern eine vollausgestattete Spielwiese für anspruchsvolle Klangschrauber. Viele verstaubt anmutende Soundfonts erhalten durch den Phenome ein zweites Leben und die Perlen der Soundfont Sammlung erklingen ebenfalls in neuem Glanz. Mein Fazit: Ein absolutes must-have!