Ja, dieser Blog wurde lange Zeit vernachlässigt, aber jetzt geht es mit einem wirklichen Schmankerl weiter. In alten Zeiten, als das Internet noch mit Dampf betrieben wurde, und VST Synthesizer (ausreichender Qualität) entweder noch gar nicht oder spärlich verfügbar waren, gab es ein, heute einigermassen aus der Mode gekommenes, Dateiformat für Samples: Die Soundfonts. Einen Soundfont kann man sich wie einen Schriftfont, also einen Zeichensatz für Klänge vorstellen. Klänge realer Instrumente wurden in verschiedenen Tonhöhen gesampled und in Soundfonts verpackt. Das Format erlaubt auch mehrere Instrumente in Sammlungen in einem Soundfont zu speichern und zu nutzen.
Nun fragt sich der durch teure und teils recht anspruchsvoll ausgeführte VST Simulatoren verwöhnte Musiker im Jahre 2013, wozu man dieses "Dinosaurierformat" heutzutage noch brauchen sollte. Ich habe für mich persönlich festgestellt, daß viele der, heutzutage oft kostenlosen und mit Liebe gestalteten Soundfonts um Längen besser klingen, als viele teure Simulations VSTs. Ausserdem findet man oft Perlen und wirklich seltene Instrumente, welche teils in keiner anderen Form digital verfügbar sind.
So stolperte ich vor einiger Zeit mal wieder über meine doch recht beachtliche Sammlung an Soundfonts und dachte mir, es wäre ja mal wieder eine schöne Idee, der Nostalgie zu fröhnen. Das erwies sich als recht vorteilhaft, da ich zu dieser Zeit gerade an mehreren Songansätzen für mein Projekt Cimelium arbeitete. Hierfür benötigte ich einige überzeugende "Ethnoinstrumente", welche ich in sehr guter Qualität unter meinen Soundfonts fand.
Das Problem war nun, daß das, für die Nutzung der Soundfonts in meiner DAW (FL Studio) nötige VST Plugin (Soundfontplayer) nur in einer Demoversion vorlag, was ein Abspeichern und späteres Nutzen der Projekte verhinderte. Ein kostenloser, möglichst gutes Soundfontplayer VST musste her. Schon in der Vergangenheit nutzte ich hin und wieder den SFZ Soundfontplayer von rgc::audio. Dieser hat allerdings, zumindest in FL Studio, einen entscheidenden Fehler: Verwendet man mehr als eine Instanz, zum Beispiel, weil man zwei Soundfonts in einem Projekt nutzen will, entsteht ein Höllenlärm, was darauf schliessen lässt, daß SFZ nicht threadsicher programmiert ist und sich verschiedene Instanzen in die Haare kommen. Da die Songs für mein Cimelium Projekt unbedingt den Einsatz mehrerer Soundfonts erforderten, musste ich einen Ersatz finden. Ich durchstöberte mehrere einschlägige Foren und die einzige Antwort war immer: SFZ, was sonst?
Durch Zufall fand ich dann einen Verweis auf den Phenome Soundfontplayer und war sofort begeistert, aber auch einigermassen verwirrt. Ich wollte doch nur einen simplen Soundfontplayer und nicht dieses... kompliziert... aussehende... DING! Schön, ich verstand schon auf Anhieb was all die "Dinge" taten, aber es war doch ein bischen mehr als ich erwartet hatte. Nach sehr kurzer Zeit verstand ich, wie die grundlegenden Handgriffe bezüglich der Handhabung von Soundfonts in Phenome funktionierten... und das taten sie mehr als gut. Nach und nach lernte ich die verschiedenen kleinen Erweiterungen zu schätzen, welche mir nach und nach ihre Geheimnisse offenbarten.
Als erstes fiel mir positiv auf, daß mit Phenome wohl nur äusserst selten die Notwendigkeit bestehen dürfte, mehrere Instanzen in einer DAW zu fahren. Phenome bietet die Möglichkeit bis zu 8 Soundfonts zu laden und diese über MIDI Kanäle anzusprechen. Dies zusammen mit der Möglichkeit Multiinstrumenten Soundfonts zu nutzen, sollte genügen. Ich habe dennoch mehrere Instanzen in FL Studio getestet und bin auf keinerlei Probleme gestossen.
Zur Standardausstattung eines einigermassen brauchbaren Soundfontplayers gehört die, auch beim Phenome nicht fehlende, Hüllkurvensektion. Der Phenome ist auch nicht der einzige Soundfontplayer mit Reverb, Delay und Chorus Effekt, bietet hier aber, nicht nur für ein kostenloses Plugin, beachtliche Qualität. Zusätzlich ist noch ein Verzerrereffekt und ein Regler mit der Aufschrift "LOFI" zu finden, welcher mir nach ausführlichen Tests eine Art Ringmodulation zu sein scheint. Die letzteren Regler finden sich in der Filtersektion, welche, spartanisch gehalten, alles liefert, was man zum Filtern braucht.
Ein schönes Extra ist der traditionell gehaltene Arpeggiator, welcher mit einer netten Akkordfunktion aufwartet. Der Arpeggiator läuft solide und erlaubt sich keine "Hüpfer" oder ähnliches. Ein nettes Experimentierfeld, auch im Zusammenspiel mit dem Arpeggiator bietet der Pitch Envelope, mittels dessen man recht interessante Klangexperimente vollführen kann.
Man sieht: Der Phenome Soundfontplayer ist kein spartanischer Sampleplayer, sondern eine vollausgestattete Spielwiese für anspruchsvolle Klangschrauber. Viele verstaubt anmutende Soundfonts erhalten durch den Phenome ein zweites Leben und die Perlen der Soundfont Sammlung erklingen ebenfalls in neuem Glanz. Mein Fazit: Ein absolutes must-have!
Nun fragt sich der durch teure und teils recht anspruchsvoll ausgeführte VST Simulatoren verwöhnte Musiker im Jahre 2013, wozu man dieses "Dinosaurierformat" heutzutage noch brauchen sollte. Ich habe für mich persönlich festgestellt, daß viele der, heutzutage oft kostenlosen und mit Liebe gestalteten Soundfonts um Längen besser klingen, als viele teure Simulations VSTs. Ausserdem findet man oft Perlen und wirklich seltene Instrumente, welche teils in keiner anderen Form digital verfügbar sind.
So stolperte ich vor einiger Zeit mal wieder über meine doch recht beachtliche Sammlung an Soundfonts und dachte mir, es wäre ja mal wieder eine schöne Idee, der Nostalgie zu fröhnen. Das erwies sich als recht vorteilhaft, da ich zu dieser Zeit gerade an mehreren Songansätzen für mein Projekt Cimelium arbeitete. Hierfür benötigte ich einige überzeugende "Ethnoinstrumente", welche ich in sehr guter Qualität unter meinen Soundfonts fand.
Das Problem war nun, daß das, für die Nutzung der Soundfonts in meiner DAW (FL Studio) nötige VST Plugin (Soundfontplayer) nur in einer Demoversion vorlag, was ein Abspeichern und späteres Nutzen der Projekte verhinderte. Ein kostenloser, möglichst gutes Soundfontplayer VST musste her. Schon in der Vergangenheit nutzte ich hin und wieder den SFZ Soundfontplayer von rgc::audio. Dieser hat allerdings, zumindest in FL Studio, einen entscheidenden Fehler: Verwendet man mehr als eine Instanz, zum Beispiel, weil man zwei Soundfonts in einem Projekt nutzen will, entsteht ein Höllenlärm, was darauf schliessen lässt, daß SFZ nicht threadsicher programmiert ist und sich verschiedene Instanzen in die Haare kommen. Da die Songs für mein Cimelium Projekt unbedingt den Einsatz mehrerer Soundfonts erforderten, musste ich einen Ersatz finden. Ich durchstöberte mehrere einschlägige Foren und die einzige Antwort war immer: SFZ, was sonst?
Durch Zufall fand ich dann einen Verweis auf den Phenome Soundfontplayer und war sofort begeistert, aber auch einigermassen verwirrt. Ich wollte doch nur einen simplen Soundfontplayer und nicht dieses... kompliziert... aussehende... DING! Schön, ich verstand schon auf Anhieb was all die "Dinge" taten, aber es war doch ein bischen mehr als ich erwartet hatte. Nach sehr kurzer Zeit verstand ich, wie die grundlegenden Handgriffe bezüglich der Handhabung von Soundfonts in Phenome funktionierten... und das taten sie mehr als gut. Nach und nach lernte ich die verschiedenen kleinen Erweiterungen zu schätzen, welche mir nach und nach ihre Geheimnisse offenbarten.
Als erstes fiel mir positiv auf, daß mit Phenome wohl nur äusserst selten die Notwendigkeit bestehen dürfte, mehrere Instanzen in einer DAW zu fahren. Phenome bietet die Möglichkeit bis zu 8 Soundfonts zu laden und diese über MIDI Kanäle anzusprechen. Dies zusammen mit der Möglichkeit Multiinstrumenten Soundfonts zu nutzen, sollte genügen. Ich habe dennoch mehrere Instanzen in FL Studio getestet und bin auf keinerlei Probleme gestossen.
Zur Standardausstattung eines einigermassen brauchbaren Soundfontplayers gehört die, auch beim Phenome nicht fehlende, Hüllkurvensektion. Der Phenome ist auch nicht der einzige Soundfontplayer mit Reverb, Delay und Chorus Effekt, bietet hier aber, nicht nur für ein kostenloses Plugin, beachtliche Qualität. Zusätzlich ist noch ein Verzerrereffekt und ein Regler mit der Aufschrift "LOFI" zu finden, welcher mir nach ausführlichen Tests eine Art Ringmodulation zu sein scheint. Die letzteren Regler finden sich in der Filtersektion, welche, spartanisch gehalten, alles liefert, was man zum Filtern braucht.
Ein schönes Extra ist der traditionell gehaltene Arpeggiator, welcher mit einer netten Akkordfunktion aufwartet. Der Arpeggiator läuft solide und erlaubt sich keine "Hüpfer" oder ähnliches. Ein nettes Experimentierfeld, auch im Zusammenspiel mit dem Arpeggiator bietet der Pitch Envelope, mittels dessen man recht interessante Klangexperimente vollführen kann.
Man sieht: Der Phenome Soundfontplayer ist kein spartanischer Sampleplayer, sondern eine vollausgestattete Spielwiese für anspruchsvolle Klangschrauber. Viele verstaubt anmutende Soundfonts erhalten durch den Phenome ein zweites Leben und die Perlen der Soundfont Sammlung erklingen ebenfalls in neuem Glanz. Mein Fazit: Ein absolutes must-have!